"Eine viertel Million Mitglieder werden unsere beiden Gewerkschaften in Zukunft vertreten - und 144 Kollektivverträge verhandeln. Damit werden wir uns mehrmals pro Woche mit aller Kraft und Stärke bei Kollektivvertragsverhandlungen dafür einsetzen, dass die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer dieses Landes ihren gerechten Anteil bekommen",sagte Rainer Wimmer, geschäftsführender Bundesvorsitzender der Gewerkschaft Metall-Textil-Nahrung (GMTN), vor den Delegierten der gemeinsamen Landeskonferenz der GMTN und der Gewerkschaft der Chemiearbeiter (GdC) am 20. Juni 2009 in Vorarlberg.

Bewegte Jahre auch in Zukunft
GMTN-Landesvorsitzender Norbert Loacker ließ in seinem Bericht die wichtigsten Ereignisse der vergangenen Jahre Revue passieren - von den erfolgreichen KV-Verhandlungen, den schmerzlichen Arbeitsplatzverlusten in der Vorarlberger Industrie, dem BAWAG-Skandal und den Sozialpartner-Gipfeln bis hin zu den grenzüberschreitenden Kontakten und Initiativen.  Zur aktuellen Debatte über einen "freiwilligen" Lohnverzicht merkte Loacker an, dass die ArbeitnehmerInnen einen Lohnverzicht nur deshalb akzeptieren, "weil sie unter enormen Druck stehen und ihren Arbeitsplatz nicht riskieren wollen."

Arbeit entscheidend für Gesundheit
Gesundheitsminister Alois Stöger  begrüßte ausdrücklich das zentrale Motto der Konferenz. Arbeit, Gesundheit, soziale Gerechtigkeit hingen eng zusammen und seien für die Beschäftigten von großer Bedeutung. Der Lebensraum Arbeit sei entscheidend für die Gesundheit. Daher unterstütze er die entsprechenden Bemühungen der Gewerkschaft.

Gute Partnerschaft lobenswert
Landeshauptmann Dr. Herbert Sausgruber rückte die "gute Partnerschaft aller Akteure und die vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen der Arbeitgeber- und Arbeiternehmerseite als Teil des erfolgreichen Vorarlberger Weges"  in den Mittelpunkt seiner Grußworte. "Gerade in der jetzigen Situation ist es wichtig, arbeitsuchenden Menschen Chancen und Perspektiven zu bieten. Insbesondere junge Menschen dürfen nicht den Eindruck bekommen, sie würden nicht gebraucht", so der Landeshauptmann.

Lohnverzicht als große Herausforderung
Gf. GMTN-Bundesvorsitzender Rainer Wimmer sprach in seiner Hauptrede am Beispiel des "freiwilligen Lohnverzichts" eine aktuelle große Herausforderung für BetriebsrätInnen und Gewerkschaften an: "Alleine schon die Bezeichnung ’freiwillig’ ist ein Hohn. Den Beschäftigten wird zuerst sehr deutlich vor Augen geführt, was passiert, wenn sie nicht unterschreiben.  "Wir müssen den Beschäftigten klar machen, dass Lohnverzicht keine Arbeitsplätze rettet und schon gar nicht die Probleme eines Betriebes löst.

Neues Landespräsidium gewählt
Die Delegierten der Konferenz wählten Norbert Loacker als Landesvorsitzenden, Herbert Kaufmann, Josef Konrad, Paul Fitz, Reinhold Diem (stellvertretende Vorsitzende)  Andrea Nogler-Stark (Frauen), Nadja König (Jugend) und Siegfried Birnleitner (Landessekretär). Dieses neu gewählte Präsidium ist ab dem Gründungskongress der Produktionsgewerkschaft im November als pro.ge-Präsidium im Amt.