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Faktencheck: Wie viel in Österreich gearbeitet wird

Wifo-Studie bringt Klarheit bei Arbeitszeitdebatte

Das Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) hat im Rahmen des Forschungsprogramms "Österreich 2025" die Arbeitszeitverteilung aus Sicht der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer analysiert. Die Wochenarbeitszeit von unselbstständig beschäftigen Arbeitskräften ist in Österreich ungleich zwischen Frauen und Männern verteilt. 40 Prozent der weiblichen Beschäftigten und 61 Prozent der männlichen Beschäftigten arbeiten zwischen 36 und 40 Stunden pro Woche. Die realen und die präferierten Arbeitszeiten stimmen für ein Viertel der unselbstständig Beschäftigten nicht zusammen, schreiben die Wifo-Studienautorinnen.

Kritik an Flexibilisierungsdebatte

Die Debatte über eine Flexibilisierung der Arbeitszeiten werde derzeit einseitig geführt, sagte Wifo-Chef Christoph Badelt laut "Der Standard" nach der Studienpräsentation im Febraur 2017. Im Prinzip handle es sich um einen "lohnpolitischen Konflikt". Man dürfe nicht nur auf betriebs-, sondern müsse auf volkswirtschaftliche Kosten achten. Schon jetzt könne jeder Betrieb bei Bedarf für 24 Wochen zwölf Stunden am Tag arbeiten lassen, so Badelt. Der Wifo-Chef verwies aber auch auf die generelle Wichtigkeit der Arbeitszeiten für den Standort Österreich. Auf die Digitalisierung müsse man mit "neuen Formen reagieren", vieles spreche für eine stärkere Dezentralisierung auf die Ebene der Betriebe.

> Link zum Standard-Artikel "Wifo plädiert für massiven Ausbau der Rechte von Arbeitnehmern"

Die Highlights der Studie im Überblick

  • Die durchschnittliche Normalarbeitszeit unselbständig Beschäftigter mit einer Vollzeitanstellung beträgt in Österreich 41,5 Stunden (2015; EU-28: 40,3 Stunden) – damit wird nur in Großbritannien und in Portugal länger gearbeitet.
  • Das weibliche, oft sehr gut qualifizierte, Arbeitskräftepotenzial ist noch unausgeschöpft. Die Teilzeitquote von Frauen liegt bei 47,4 %. Der Wunsch von Frauen nach einer stärkeren Erwerbsintegration ist stark ausgeprägt.
  • Über ein Viertel der Männer ist bereit, regelmäßig überlange zu arbeiten. 25,2 % der Männer arbeiten zwischen 41 und 59 Stunden pro Woche und 3,0 % verbringen mindestens 60 Stunden pro Woche an ihrem Arbeitsplatz.
  • Hinsichtlich der Lage der Arbeitszeit arbeitet mehr als die Hälfte der aktiv unselbständig Beschäftigten unter nicht-standardisierten Bedingungen ("atypisch") und leisten ihre Arbeit gelegentlich oder häufig am Abend, in der Nacht, an Wochenenden oder im Schicht- bzw. Wechseldienst.
  • 252 Millionen Mehrarbeits- und Überstunden werden pro Jahr (2015) geleistet – 52 Millionen Stunden werden aber weder in Geld noch in Zeit abgegolten.

> Link zur Wifo-Publikation:"Österreich 2025 - Arbeitszeitverteilung in Österreich. Analyse und Optionen aus Sicht der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer".

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