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Frühjahrslohnrunde 2018
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Kollektivvertrag oder gesetzlicher Mindestlohn

ÖGB für Generalvereinbarung, um 1.700 Euro zu erreichen

Die Diskussion über einen gesetzlichen Mindestlohn ist wieder einmal aufgeflammt. Für den ÖGB und die Gewerkschaften ist ein gesetzlicher Mindestlohn aber weder notwendig noch sinnvoll. Vielmehr soll eine „Generalvereinbarung“ der Sozialpartnerpräsidenten jene Gruppen verstärkt anheben, um einen Mindestlohn von 1.700 Euro brutto zu erreichen. "In Österreich haben rund 400.000 Menschen einen Mindestlohn unter 1.700 Euro, davon sind 300.000 unter 1.500 Euro. Es ist Zeit, dass jene Lohngruppen, die hinterherhinken, jetzt verstärkt nachziehen und in einer zweiten Etappe alle 1.700 Euro erreichen“, sagt ÖGB-Präsident Erich Foglar.

> Fragen & Antworten zum Thema Mindestlohn

Besser mit Kollektivvertrag

Im Vergleich zu Österreich sind zum Beispiel in Deutschland nur etwa 50 Prozent aller ArbeitnehmerInnen von den Tarifverträgen erfasst. Hier war die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns zum Schutz der ArbeitnehmerInnen notwendig und wurde daher auch von den Gewerkschaften gefordert.

Im Zuge der Finanzkrise wurden die gesetzlichen Mindestlöhne in einigen Ländern dramatisch gesenkt. So hat die Regierung in Athen den Mindestlohn aufgrund des internationalen Drucks um 23 Prozent gekürzt. Portugal, Irland, Rumänien und die Tschechische Republik froren ihr Lohnminimum ein. In den USA wurden die gesetzlichen Mindestlöhne zwischen 1997 und 2006 gar nicht erhöht.

Das zeigt deutlich, wie sehr der gesetzliche Mindestlohn von politischen Konstellationen abhängig ist. In den Kollektivverträgen werden zudem wesentlich mehr Dinge geregelt, wie etwa die Einstufungen für bestimmte Verwendungsgruppen, das 13. und 14. Monatsgehalt, Zulagen, Reisekosten oder spezifische Regelungen der Arbeitszeit.

Überblick: Gesetzliche Mindestlöhne in Europa

Welche Länder einen gesetzlichen Mindestlohn haben und wie hoch dieser ist, erfährt man auf der WSI-Mindestlohndatenbank der deutschen Hans-Böckler-Stiftung.

 Auswahl Länder/in Euro pro Stunde/Stand Jänner 2017

Frankreich 9,67 Euro
Deutschland 8,50 Euro
Großbritannien 9,23 Euro
Polen 2,55 Euro
Slowakei 2,33 Euro
Slowenien 4,57 Euro
Spanien 3,97 Euro
Tschechien 2,15 Euro
Ungarn 2,06 Euro

> Böckler-Stiftung: Mindestlohndatenbank

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