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Frühjahrslohnrunde 2018
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Henkel Cimsec Werk Ebensee Mit Jahresende verlieren 27 Beschäftigte ihren Arbeitsplatz.
Henkel-Betriebsräte und Personalchef Arbeiterbetriebsrat Martin Hufnagl, Henkel-Personalchef Dr. Peter Truzla und Angestelltenbetriebsrat Peter Brandecker.

Sozialplan für Henkel-Beschäftigte

Aus für Cimsec-Produktion in Ebensee

Henkel schließt das Fliesenkleber-Werk in Ebensee. 27 Beschäftigte verlieren mit Jahresende ihren Arbeitsplatz. Betriebsrat und Gewerkschaften haben einen Sozialplan mit dem Unternehmen abgeschlossen, um die Auswirkungen zu mildern.
 
Am 31. Mai informierten Vertreter des deutschen Henkel-Konzerns in einer überraschend einberufenen Betriebsversammlung die MitarbeiterInnen in Ebensee über die Schließung des Standorts mit Jahresende. "Ein gewaltiger Schock für die Beschäftigten", berichtet Arbeiterbetriebratsvorsitzender Martin Hufnagl. "Die meisten haben hier schon gearbeitet als Henkel das Werk vor zehn Jahren übernommen hat." Betroffen sind 16 Arbeiter und 11 Angestellte sowie 3 Leiharbeiter. 
 
Kein „Verlustbringer“
 
Der Darstellung Henkels, wonach das kleinste Werk des Weltkonzerns Verluste einbrachte, widerspricht Hufnagl. "Wir waren immer profitabel, aber offensichtlich leider nicht profitabel genug für die Konzernleitung in Deutschland." Für eine Nachnutzung der Gebäude haben sich bisher keine Interessenten gemeldet und selbst die Maschinen sollen vor Ort verbleiben, berichtet Hufnagl. "Aller Voraussicht nach wird das Werk nach dem 31. Dezember genauso dastehen wie immer, nur das eben niemand mehr hier arbeiten wird."
 
Sozialpartnerschaftliche Verhandlungen
 
Einziger Lichtblick für die Betroffenen ist der von Betriebsrat und den Gewerkschaften PRO-GE und GPA-djp mit dem Unternehmen ausgehandelte Sozialplan. "Die Geschäftsführung von Henkel Central and Eastern Europe in Wien hat seine Verantwortung gegenüber der Belegschaft wirklich ernst genommen", berichtet Stefan Guggenberger, PRO-GE Sekretär für den Bezirk Gmunden von den Verhandlungen. "Insbesondere Personalchef Dr. Peter Truzla mit dem wir die Verhandlungen geführt haben, war es von Anfang an ein Anliegen die Betriebsschließung so verträglich wie möglich zu gestalten."
 
Gesamtwert 2,3 Millionen
 
Der Sozialplan sieht eine nach Lebens- und Dienstalter gestaffelte freiwillige Abfertigung mit Kinder- und Alleinverdienerzuschlag vor. Die "Abfertigung alt" und das Jubiläumsgeldes werden aliquot für die nächste bevorstehende Abfertigungs- bzw. Jubiläumsstufe ausbezahlt. Beschäftigte in der "Abfertigung neu" erhalten die Hälfte der in die Mitarbeitervorsorgekasse einbezahlten Summe zusätzlich. Besonders entlassungs- und kündigungsgeschützte ArbeitnehmerInnen erhalten bis zu vier zusätzliche Monatsentgelte. Als "Durchhalteprämie" bis zur Betriebsschließung werden allen Beschäftigten zwei zusätzliche Monatslöhne ausbezahlt. Darüber hinaus wird in der Arbeitsstiftung Salzkammergut eine eigene "Sektion Ebensee" eingerichtet, die bei der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz unterstützen wird. Insgesamt stellt der Sozialplan einen Wert von 2,3 Millionen Euro dar.
 
Leiharbeiter einbezogen
 
Die Leistungen werden auch den Leiharbeitern im Ausmaß des erhöhten Referenzzuschlages ausbezahlt. Auch die Arbeitsstiftung steht den Leiharbeitern offen, wenn sie mit Ende der Überlassung gekündigt oder das Dienstverhältnis einvernehmlich aufgelöst wird. "Von einem Erfolg zu sprechen, ist angesichts der Situation unangebracht", bilanziert Guggenberger. "Dennoch ist der vorliegende Sozialplan ein Beispiel für eine Betriebsschließung, bei der betriebsrätliche und gewerkschaftliche Organisation eine adäquate finanzielle und soziale Abfederung möglich gemacht haben."

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