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Frühjahrslohnrunde 2018
Frühjahrslohnrunde 2018

Diskussion und Workshop 21. und 22. Mai

Internationale Veranstaltung im Rahmen der Sezonieri-Kampagne, Anmeldeschluss 15. Mai

Gewerkschaften, (migrantische) Landarbeit und Organisierung

Bittere Erdbeeren, saurer Wein: Dass die Entgelt- und Arbeitsbedingungen in der Landwirtschaft zu wünschen übrig lassen, ist mittlerweile ein Allgemeinplatz. Aber wie kommt man überhaupt zu Arbeits- und Sozialrechten, wenn man weit entfernt von den Metropolen auf Feldern, in Weingärten und Glashäusern arbeitet?

Für Gewerkschaften ist der landwirtschaftliche Sektor jedenfalls eine Herausforderung: dezentrale Arbeitsorte, saison- und wetterbedingte Arbeitszeiten, Arbeitsverhältnisse ohne langfristige Perspektiven und eine hohe Fluktuation an Arbeitskräften. Zudem sind nicht nur in Österreich viele der in der Landwirtschaft Beschäftigten MigrantInnen oder PendlerInnen, mit oder ohne Papiere: Saisonal befristete Verträge und unsichere Aufenthalts- oder ökonomische Notsituationen sorgen für eine relative Entrechtung am Arbeitsplatz. Und dann sind da noch alltagspraktische Dinge wie unterschiedliche Sprachen...

Die Sezonieri-Kampagne arbeitet an einer nachhaltigen Verbesserung der Bedingungen in der landwirtschaftlichen Lohnarbeit in Österreich. In einer zweitägigen Veranstaltung soll es jetzt um die (Selbst-)Organisierung von ArbeiterInnen in der Landwirtschaft im internationalen Vergleich gehen. GewerkschaftskollegInnen und basisgewerkschaftliche AktivistInnen unter anderem aus Italien, der Schweiz und Deutschland kommen nach Wien, um erfolgreiche Ansätze gewerkschaftlicher Arbeit in einem schwer zugänglichen Sektor zu diskutieren. Ausgehend von den internationalen Erfahrungen sollen in den Workshops Strategien erarbeitet werden, die auch für die lokale Arbeit in der Kampagne und am Feld anwendbar sind.

Gewerkschaften, (migrantische) Landarbeit und Organisierung. Ein internationaler Vergleich

Diskussionsveranstaltung: Fr, 20. Mai, 18:00 Uhr
im Bildungszentrum der AK Wien
Theresianumgasse 16-18, 1040 Wien

Podiumsdiskussion mit Irene Peano (Campagne in Lotta), Philippe Sauvin (l'autre syndicat), Vladimir Bogoeski (Beratungsstelle Faire Mobilität) und Gerry McCormack (SIPTU, Irland)

Workshoptag: Sa, 21. Mai, 9:30-17:30 Uhr
im ÖGB-Catamaran
Johann-Böhm-Platz 1, 1020 Wien

9.30
Frühstück und Einführung
10.30-12.30
Workshops mit Vladimir Bogoeski (Beratungsstelle Faire Mobilität, Deutschland) und Philippe Sauvin (l'autre syndicat, Schweiz)
12.30-14.00
Mittagessen
14.00-16.00
Workshops mit Gerry McCormack (SIPTU, Irland) und Irene Peano/ Lamin Camara/ Walter Iannuzzi (Campagne in Lotta, Italien)
16.00-16.30
Kaffeepause
16.30-17.30
Abschlussdiskussion

Workshop 1:
Vladimir Bogoeski, Beratungsstellen Faire Mobilität (Deutschland)

Das Projekt Faire Mobilität wird seit 2011 vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) gemeinsam mit Projektpartnern wie dem Europäischen Verein für Wanderarbeiterfragen durchgeführt. Seine Haupttätigkeit liegt im Bereich der gewerkschaftlichen Beratung und Unterstützung von MigrantInnen aus mittel- und osteuropäischen Ländern. Diese wird bundesweit im Rahmen von sechs Anlaufstellen angeboten. Begleitend gibt es in den verschiedenen Regionen auf spezifische Branchen zugeschnittene Projekte, darunter auch eines in der Landwirtschaft in Brandenburg.
http://www.faire-mobilitaet.de

Workshop 2:
Philippe Sauvin, l’autre syndicat (Schweiz)

L’autre syndicat ist eine seit 2003 bestehende Basisgewerkschaft in der Westschweiz, die Beschäftigte in unterschiedlichen Branchen organisiert. Einer ihrer Schwerpunkte liegt dabei im Bereich der Landwirtschaft, deren Belegschaft auch in der Schweiz stark migrantisch geprägt ist. Als Mitglied der KleinbäuerInnen-Vereinigung La Via Campesina verfolgt l’autre syndicat einen integralen Ansatz, der neben klassischen gewerkschaftlichen auch agrarpolitische Themen wie etwa Fragen der Nachhaltigkeit und der Ernährungssouveränität umfasst.
http://www.lautresyndicat.ch, http://www.agrisodu.ch

Workshop 3:
Irene Peano, Walter Iannuzzi und Lamin Camara, Campagne in Lotta (Italien)

Das Netzwerk Campagne in Lotta entstand 2011 mit der Absicht, TagelöhnerInnen – vorwiegend MigrantInnen –, die in den verschiedenen Bereichen der industriellen Landwirtschaft in Italien tätig sind, mit AktivistInnen und Kollektiven, WissensarbeiterInnen, ehrenamtlichen UnterstützerInnen, kleinen ProduzentInnen sowie in den Erntegebieten aktiven Vereinen in Verbindung zu bringen. Anliegen ist, Selbstbestimmung und Selbstorganisierung zu unterstützen, um gemeinsam (Arbeits-)Kämpfe voranzutreiben.
http://www.campagneinlotta.org

Workshop 4:
Gerry McCormack, SIPTU - Services Industrial Professional and Technical Union (Irland)

SIPTU ist die größte Gewerkschaft Irlands und Nordirlands und vertritt 170.000 ArbeiterInnen in allen Wirtschaftsbranchen. Die Mushroom Workers (ArbeiterInnen in der Pilzproduktion) sind im Produktionssektor der Gewerkschaft organisiert, der unter anderem die Bereiche Nahrungsmittel und Landwirtschaft umfasst. 2009 startete SIPTU mit einer Kampagne zur Organisierung migrantischer ArbeiterInnen in der Pilzproduktion und zur Verbesserung ihrer Löhne und Arbeitsbedingungen. In der Pilzproduktion arbeiten zu 95% MigrantInnen und zu 95% Frauen, beinahe keine davon verfügt über Englischkenntnisse. Aktuell hat die Gewerkschaft in dem Bereich etwa 600 Mitglieder und bereitet Verhandlungen für einen branchenspezifischen Kollektivvertrag vor.
http://www.siptumanufacturing.ie

Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos.
Wir ersuchen aus organisatorischen Gründen um Anmeldung unter sezonieri@gmx.at.

Eine Veranstaltung im Rahmen der Sezonieri-Kampagne.
Die Sezonieri-Kampagne ist eine Initiative von PRO-GE, Nyéléni – Forum für Ernährungssouveränität, UNDOK – Verband zur gewerkschaftlichen Unterstützung undokumentiert Arbeitender, MENVIA – Unterstützung für männliche Betroffene von Menschenhandel, LEFÖ – Beratung, Bildung und Begleitung für Migrantinnen.

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