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So geht's den Lehrlingen in Österreich

Lehrlingsmonitor: Die besten und nicht so guten Lehrberufe

Wie geht's den Lehrlingen in Österreich? Der ÖGB hat gemeinsam mit der ÖGJ und der Arbeiterkammer nachgefragt. Dazu wurde eine Online-Befragung von Lehrlingen im letzten Lehrjahr durchgeführt. Es wurden insgesamt 6.495 gültige Fragebögen ausgewertet. Das Ergebnis wurde am 16. November 2015 präsentiert und ist zum Teil ernüchternd.

Die Lehrberufe mit den besten Bewertungen sind:

ProduktionstechnikerIn, MaurerIn, Metalltechnik, Bankkaufmann/-frau, Zimmerei, Installations- und Gebäudetechnik, VerwaltungsassistentIn und LandmaschinentechnikerIn.

Zu den Berufen mit den schlechtesten Bewertungen gehören:

 Einzelhandel, MalerIn und BeschichtungstechnikerIn, Hotel- und GastgewerbeassistentIn, FriseurIn und PerückenmacherIn, Gastronomiefachmann/-frau, Koch/Köchin, Restaurantfachmann/-frau und Karosseriebautechnik. Diese Ergebnisse verdeutlichen: In einigen Bereichen der betrieblichen Lehrlingsausbildung gibt es konkreten Handlungsbedarf, um das heimische Modell zukunftsfit zu machen. Dies betrifft vor allem die Ausbildungsqualität, arbeits- und sozialrechtliche Fragen und das Arbeitsklima.

Die Ergebnisse in aller Kürze:

  • Mehr als ein Drittel der Lehrlinge unter 18 (36 Prozent) muss Überstunden machen, obwohl das verboten ist.
  • Jeweils zwei von fünf Lehrlingen sagen, sie würden den/die verantwortliche/n AusbildnerIn nie oder nur selten im Betrieb sehen und würden in ihrem Lehrbetrieb kaum oder gar keine adäquate Rückmeldung über ihre Ausbildungsleistung bekommen.
  • Die Konsequenz: Jeder zweite Lehrling gibt an, im Verlauf der Ausbildung bereits über einen Ausbildungsabbruch nachgedacht zu haben. Etwa jeder vierte hat diese Überlegung "ernsthaft" in Betracht gezogen.

"Viel zu wenige Betriebe interessieren sich für die schulischen Erfolge der Lehrlinge und fragen auch nicht nach den Wünschen in Bezug auf die Ausbildung. Das muss sich rasch ändern, denn in jenen Betrieben in denen eine Feedbackkultur gelebt wird, passen die Rahmenbedingungen, und auch die Zufriedenheit der Lehrlinge ist hoch. Daher braucht es Qualitätsstandards in der Lehre sowie eine Fachkräftemilliarde. Vorarlberg hat schon einen Ausbildungsfonds, der Vorbild für ganz Österreich sein kann, denn das 'Gießkannenprinzip' bei den Förderungen muss endlich ein Ende haben", sagt ÖGJ- und PRO-GE-Jugend-Vorsitzender Sascha Ernszt zum Ergebnis.

Die Forderungen von ÖGB, ÖGJ und AK:

  • Gesetzliche Einführung eines Qualitätsmanagements für die Berufsausbildung in den Betrieben.
  • Qualitätsgebundene Fördermodelle statt "Gießkannenprinzip".
  • Mehr Aus- und Weiterbildung für AusbildnerInnen.
  • Keine berufsfremden Tätigkeiten.
  • Berufsschule: Übernahme der Internatskosten durch die Betriebe; Lehrlingsfreifahrt; Ausweitung der Berufsschulzeiten; stärkere Vernetzung von Berufsschulen und Betrieben.

Weitere Details gibt es unter: www.lehrlingsmonitor.at

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