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Frühjahrslohnrunde 2018
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PRO-GE/GPA-djp: Vorhandene Arbeit auf mehr Menschen aufteilen

Arbeitszeitverkürzung ist Gebot der Stunde

Die Situation auf dem österreichischen Arbeitsmarkt ist angespannt wie selten zuvor. Höchste Zeit also, Maßnahmen gegen die Arbeitslosigkeit in Angriff zu nehmen. Möglichkeiten, die Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen voranzutreiben, gibt es genug, betonen die Gewerkschaften PRO-GE und GPA-djp: Die Umsetzung des Bonus-Malus-Systems, die Fachkräftemilliarde für die Lehrausbildung, die Verteuerung der angeordneten Überstunden, die Einführung der Wertschöpfungsabgabe und nicht zuletzt die Verkürzung der Arbeitszeit. „Die Beschäftigungskrise erfordert jetzt mutige Schritte, um die vorhandene Arbeit auf mehr Menschen aufzuteilen und die Arbeitslosigkeit zu senken. Auch der Fachverband Maschinen- und Metallwarenindustrie sollte sich dem nicht verschließen“, sagen Rainer Wimmer (Bundesvorsitzender der PRO-GE) und Karl Proyer (stv. Bundesgeschäftsführer der GPA-djp).

Die „Jahressollarbeitszeit“ der ArbeitnehmerInnen (Jahresbruttoarbeitszeit auf Basis einer 38,5 Stundenwoche minus Urlaub und Feiertagen) beträgt laut Wirtschaftskammer in Österreich 1.738,2 Stunden. In der Eurozone sind es 1.680,4 Stunden. Die Differenz beträgt 1,5 Wochen. Zudem arbeiten die Vollzeitbeschäftigten in Österreich im Schnitt deutlich länger als 38,5 Stunden in der Woche. Laut der EU-Statistikbehörde Eurostat haben Vollzeitbeschäftigte in Österreich mit 41,8 Stunden pro Woche nach Großbritannien mit 42,2 Stunden die zweitlängste Wochenarbeitszeit.

Auf der einen Seite gibt es also viele Menschen, die Arbeit suchen, auf der anderen Seite beispielsweise rund 270 Millionen Überstunden. Das heißt, der nachhaltige Kampf gegen Arbeitslosigkeit kann aus Sicht der Gewerkschaften nur mit einem Bündel von Maßnahmen geführt werden. Zu diesem Maßnahmenmix gehöre auch eine Verkürzung der Arbeitszeit. „Immer weniger Menschen können immer mehr produzieren. Es geht um die Absicherung unseres erfolgreichen Industriestandortes und der damit verbundenen Arbeitsplätze. Wir brauchen moderne Formen der Arbeitszeitverkürzung wie beispielsweise die Freizeitoption oder einen leichteren Zugang zur sechsten Urlaubswoche“, sagen Wimmer und Proyer. Aber auch eine klassische Verkürzung der Normalarbeitszeit würde aus Sicht der Gewerkschaften die vorhandene Arbeit gerechter verteilen.

Für die Gewerkschaften ist es daher unverständlich, dass gerade die Wirtschaft und hier vor allem der Fachverband Maschinen- und Metallwarenindustrie (FMMI) nur alten Wein in neue Schläuche gießt und ständig noch mehr Flexibilisierung oder längere Arbeitszeiten einmahnt. „Dies ist auf Dauer unhaltbar. Während etwa wichtige andere Industriebranchen und Metallverbände wie die Fahrzeugindustrie innovative Modelle wie die Freizeitoption schon lange anwenden, verbarrikadiert sich der FMMI hinter Schauerfloskeln“, kritisieren Wimmer und Proyer.
 

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