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Sozialbericht macht deutlich: Lohnsteuersenkung notwendig

Beschäftigung: Nur noch die Hälfte Vollzeit

Die Ergebnisse des aktuellen Sozialberichts verdeutlichen, dass eine Steuerreform notwendig ist. So steigen etwa seit drei Jahrzehnten die Unternehmens- und Vermögenseinkommen stärker als die Einkommen aus Arbeit.  Auch die Einkommensunterschiede zwischen Männern und Frauen zählen zu den höchsten der EU und bei Wohnen und Wohnkosten gibt es große Unterschiede.  "Die niedrigen Einkommen müssen spürbar profitieren. Diese Menschen leben in schwierigen Lebensverhältnissen und müssen entlastet werden", sagt Sozialminister Rudolf Hundstorfer. 

> PRO-GE: "Steuerreform gegen Arbeitslosigkeit"

> ÖGB zu Sozialbericht: Armutsbekämpfung sichert sozialen Frieden

> Lohnsteuer-runter.at

Unfaire Abgabenbelastung

Seit drei Jahrzehnten steigen die Unternehmens- und Vermögenseinkommen stärker als die Einkommen aus Arbeit: nur als Folge der Krise wurde dieses Muster zuletzt 2009, 2012 und 2013 unterbrochen. Die Abgabenbelastung auf Arbeitseinkommen ist jedoch wesentlich höher als die Abgabenbelastung auf Unternehmens- und Vermögenseinkommen und der Unterschied hat sich seit 1995 noch verstärkt, d.h. die Abgabenbelastung auf Arbeit ist im Vergleich zu Unternehmens- und Vermögenseinkommen weiter gewachsen.

Vollzeitbeschäftigung nimmt weiter ab

Die Einkommensunterschiede (auf Basis Stundenlöhne) zwischen Männern und Frauen zählen zu den höchsten der EU und zeigen sich auch entlang von Branchen (Stichwort: frauentypische Berufe). Alarmierend ist auch der Anstieg von atypischen Beschäftigungsverhältnissen. Die Zahl der Teilzeitbeschäftigten stieg seit der Krise. Nur noch etwas mehr als die Hälfte (53 Prozent) aller unselbstständig Beschäftigten sind ganzjährig vollzeitbeschäftigt. Betroffen von atypischen Beschäftigungen (Teilzeit, Geringfügigkeit, Saisonarbeit) sind vor allem Frauen, was auch weiterhin zu einem großen geschlechterspezifischen Einkommensunterschied führt. Die Kluft zählt damit zu den höchsten der EU.

GeringverdienerInnen zahlen mehr für Wohnen

Große Unterschiede gibt es bei Wohnen und Wohnkosten: während Haushalte mit hohen Einkommen zu 70 Prozent in Eigentumswohnungen leben, lebt die Mehrheit der Haushalte mit niedrigen Einkommen in Mietwohnungen. Daher haben Menschen mit niedrigen Einkommen pro Quadratmeter höhere Wohnkosten (6,7  Euro) als Menschen mit mittleren (5 Euro) und Menschen mit hohen Einkommen (4,6 Euro). Fast 600.000 Menschen müssen mehr als 40 Prozent ihres Einkommens für Wohnen inklusive Heizung und Strom ausgeben. 

Soziallstaat finanzierbar

Im Sozialbericht wird auch deutlich, dass der Sozialstaat langfristig finanzierbar bleibt. Der Anteil der Sozialausgaben am Bruttoinlandsprodukt (Sozialquote) ist mit weniger als 30 Prozent (2013: 29,8 Prozent) seit Jahren stabil. Die Sozialquote ist von 1995 bis 2008 leicht gesunken, in Folge der Krise sprunghaft angestiegen und seit 2009 wieder stabil.

Arbeitszeit: Kürzer und länger

Interessant sind auch die Ergebnisse zur Zufriedenheit mit der Arbeitszeit. Die Hälfte der Erwerbstätigen sind mit ihrer Arbeitszeit zufrieden, aber immerhin jede/r Dritte würde gern weniger und jede/r Sechste gern mehr Stunden arbeiten. Ihre Arbeitszeit ausdehnen wollen vor allem Teilzeitbeschäftigte. Bei Beschäftigten, die 30-35 Stunden arbeiten, halten sich die Arbeitszeitwünsche die Waage. Bei Beschäftigten, die mehr als 40 Stunden pro Woche arbeiten, wünscht sich mehr als die Hälfte eine Arbeitszeitreduktion. "Die Realisierung der Wunscharbeitszeit für alle Erwerbstätigen würde 200.000 zusätzliche Vollzeitarbeitsplätze bringen", sagt Hundstorfer.

Hintergrund

Der alle zwei Jahre erscheinende Sozialbericht fasst die wichtigsten Maßnahmen und Entwicklungen im Sozialressort zusammen. Darüber hinaus enthält der aktuelle Bericht fünf Studien zu den Themenfeldern Entwicklung und Struktur der Sozialausgaben, Entwicklung und Verteilung der Einkommen, Lebensbedingungen, Armut und Ausgrenzungsgefährdung sowie soziale und wirtschaftliche Lage sechs Jahre nach Krisenbeginn, die vom Wirtschaftsforschungsinstitut, der Statistik Austria und dem Sozialministerium erstellt wurden. Der Sozialbericht ist auf der Homepage des Sozialministeriums www.sozialministerium.at veröffentlicht.

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